Montag, 14. März 2022

Montagsfrage #76: Schreibwettbewerbe



Ergibt es Sinn, Schreibwettbewerbe und -Auszeichnungen alterstechnisch zu beschränken?


Ich gebe es gerne zu: Ich liebe Schreibwettbewerbe! Sie bieten eine super Plattform, um sich zu üben und erste Erfahrungen als Autor/in zu sammeln. Entsprechend häufig habe ich natürlich bisher teilgenommen (so ich ein passendes Thema gefunden und es zeitlich geschafft habe). Ursprünglich wollte ich ja auf meinem Blog auch deutlich mehr auf Schreibwettbewerbe und meinen eigenen Schreibfortschritt eingehen. Nun ja. Das ist irgendwann ein wenig eingeschlafen. Weil mir die Zeit fehlte zu schreiben. Weil ich mit meinem Manuskript(en) nicht wirklich vorwärtskomme (eines stagniert seit fast 2 Jahren, eines habe ich erst Ende Januar diesen Jahres begonnen). Weil ich keine Schreibwettbewerbe fand, die mir zusagten. Tatsächlich gibt es eine ganze Bandbreite an Gründen. Vielleicht komme ich bald wieder darauf zurück, jetzt, da es mit dem Schreiben endlich mal wieder vorwärtsgeht.
Einer der Gründe ist übrigens auch, dass die Anzahl an (passenden) Wettbewerbe in den letzten Jahren deutlich abgenommen hat. Oft falle ich aus den Richtlinien, weil ich kein Aufenthaltsstipendium suche, zu alt bin (mit 23!), am falschen Ort wohne oder aber einfach kein ganzes Buch (!) zum Prämieren habe. Von den schwarzen Schafen mal ganz zu schweigen... Nun ja.
Und genau da kommen wir wieder auf die anfängliche Frage zurück: Wie sinnvoll ist es, Schreibwettbewerbe alterstechnisch zu beschränken? Versteht mich nicht falsch, das Alter ist eine durchaus sinnvolle Begrenzung. Der Hintergedanke ist, dass jemand mit 18 Jahren bei weitem noch nicht so viel Erfahrung haben kann wie jemand mit 30 Jahren oder älter und deshalb zusätzliche Förderung benötigt.
Und genau das ist der Haken. Denn mit 18 Jahren kann man schon ein alter Hase in dem Geschäft sein und zig Kurzgeschichten und ein bis zwei Bücher veröffentlicht haben, während man mit 30 (oder 50 oder 80) gerade einmal seine allererste Geschichte zu Ende gebracht hat. Tatsächlich habe ich auch schon bei Wettbewerben teilgenommen, bei denen sich später herausstellte, dass die U18-Texte die besten waren. Das Alter ist definitiv nicht das Maß aller Dinge. Auch wenn es zugegeben nicht die schlechteste Variable ist. Allerdings wäre es sicher besser, wenn man Wettbewerbe auch nach anderen Kriterien gestalten könnte. Auch wenn ich euch nicht sagen kann, was denn nun die ultimativen Kriterien sind. Geschichtenanfänge? Beendete Geschichten? Veröffentlichungen? Einteilungen nach veröffentlichten Kurzgeschichten und veröffentlichten Büchern? Gewonnene Preise? Oder am Ende doch wieder schlichtweg das Alter? Ich weiß es nicht.

Was denkt ihr darüber? Schreibt es mir gerne in die Kommentare. Hier geht es zum Mutterschiff bei Lauter & Leise. Bis zum nächsten Mal und vergesst nicht: Lest schön!
Eure Shannon

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