Ich hab ja schon mehrfach erzählt, dass ich selbst schreibe und auf diesem Blog auch ein winziges bisschen über meine eigene Arbeit und Erfolge erzählen möchte. Nun hat sich in all der Zeit das erste Mal die Gelegenheit ergeben, das zu tun, und - wie ihr merkt - ich habe sie beim Schopfe ergriffen.
Es geht um den Wettbewerb "Fließen der Identitäten", ein Gedichtwettbewerb, der im letzten Jahr vom Stefan Hölscher & Geest-Verlag ausgerichtet wurde. Einsendeschluss war im September 2019. Als Thema war folgender Text angegeben (ich hab ihn jetzt einfach mal eingefügt, weil ich irgendwie zu doof war, ihn ordentlich zusammenzufassen):
Identität ist ein schillernder Begriff. Suggeriert er doch, dass da etwas ist, das sich eindeutig erkennen, benennen und eben identifizieren lässt – ein klares, einmaliges und wiedererkennbares Referenz-Objekt/-Subjekt: ein Wesen, das in seiner einzigartigen Existenz dasselbe bleibt. Gleichzeitig können wir wahrnehmen, wie sich auch das scheinbar Identische verändert: im Laufe der Zeit, in der Weise der Betrachtung, in der kontextuellen Umgebung. Sind wir heute wirklich noch der- oder dieselbe wie Jahre oder Jahrzehnte zuvor? Sind wir dieselbe Person, wenn wir in einer bestimmten beruflichen Rolle oder in ganz persönlichen Zusammenhängen, zum Beispiel in einer partnerschaftlichen, familiären oder erotischen Begegnung, agieren? Sind wir dieselbe Person, wenn wir völlig entspannt oder genervt, zornig, frustriert, leidenschaftlich oder angstvoll sind? Sind wir der-/dieselbe beim Schreiben eines Gedichts wie beim Ausfüllen eines Formulars oder Kaufvertrags? Und kann es dasselbe Papier sein, auf dem ein Gedicht oder ein Vertrag geschrieben, derselbe Raum, in dem das eine und/oder das andere passiert? Woran lässt sich das überhaupt erkennen? Und ist es dieselbe Person, die das erkennt, auch wenn sie vielleicht zu verschiedenen Zeiten, aus verschiedenen Perspektiven oder Fragerichtungen verschiedene Antworten auf solche Fragen gibt? Ist Identität bei allem Wechsel das, was mit sich selbst in gewisser Hinsicht gleich bleibt oder das, was sich verändert oder irgendwie beides zugleich?
Zu diesen Fragen kann man lange philosophische Reflexionen anstellen. Wir möchten Sie/Dich aber hier dazu einladen, Gedichte zu schreiben, mit diesen Fragen lyrisch umzugehen und zu spielen. Etwas ganz Eigenes daraus zu machen, etwas, das zum Gravitationszentrum unseres Wettbewerbs Fließen der Identitäten ein gutes Gedicht ergibt.
Ich schreibe nicht besonders oft Gedichte und hab auch eher das Gefühl, dass das nicht unbedingt zu meinen Stärken gehört, hatte zu dem Zeitpunkt aber gerade so eine Phase, in der ich etwas mehr mit Gedichten gearbeitet habe und zwei zustande brachte, die ich für recht annehmbar hielt. Also hab ich sie per Mail beim Wettbewerb eingereicht und, was soll ich sagen, "Die Diebin" hat es tatsächlich in die Anthologie geschafft, auch wenn ich gar nicht wirklich damit gerechnet habe.
Warum ich euch das jetzt alles erzähle? Nun, mich hat diese Woche mein Belegexemplar der besagten Anthologie erreicht und sie euch gerne zeigen. Wen das Thema interessiert oder wer gerne was von meiner Wenigkeit lesen möchte (man darf ja mal träumen). Für den habe ich hier die Daten:
Fließen
der Identitäten: Stefan
Hölscher & Geest-Verlag Gedichtwettbewerb 2020 SiegerInnen
und ausgewählte Beiträge
Herausgegeben
von Nicola Quaß, Stefan Hölscher und Alfred Büngen
Geest-Verlag,
Vechta 2020
ISBN
978‐3‐86685-769-8
148
S., 12,50 Euro
Das war's fürs erste. Habt ihr noch weitere Fragen? Hättet ihr gerne weiterhin Posts dieser Art, Berichte über meine kreative Arbeit etc. oder findet ihr das doof? Hättet ihr vielleicht auch gerne andere Posts in Richtung Schreiben oder zu meiner Arbeit? Schreibt es mir doch bitte in die Kommentare.
Bis zum nächsten Mal und vergesst nicht: Lest schön!
Eure Shannon
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