Die Regeln im Überblick
- Am Freitag wird veröffentlicht
- Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
- Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt
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euer kreatives Schreiben
- Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
- Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten
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durch!
- Habt Spass und versucht voneinander zu lernen
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Schreibthemen September
- Stelle uns ein Buch vor, dass dich an den Herbst erinnert oder eine Geschichte
erzählt, die im Herbst spielt.
- Eine Kräuterhexe mixt einen besonderen Tee, für wen ist dieser und welche
- Eine Kräuterhexe mixt einen besonderen Tee, für wen ist dieser und welche
magische Wirkung hat er? Verpacke das Ganze in eine kleine Geschichte.
- Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter mit ein: Laub, kühl,
- Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter mit ein: Laub, kühl,
Gesund, Beeren, Vorfreude
- Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz “Von Natur aus war Lara eigentlich nicht
- Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz “Von Natur aus war Lara eigentlich nicht
so, doch…” beginnt.
- Der uralte Baum im Park soll gefällt werden, wie verhinderst du das?
- Der uralte Baum im Park soll gefällt werden, wie verhinderst du das?
Eine Kräuterhexe mixt einen besonderen Tee. Für wen ist dieser und welche magische Wirkung hat er? Verpacke das Ganze in eine kleine Geschichte.
Nichts ist, wie es scheint
Es ist Samstag Nachmittag um 3 Uhr. Teezeit. Und für Tee gibt es für mich keinen besseren Ort auf der Welt als das kleine Café "Morgentau" am Rande der Stadt. Es ist ein gemütlicher Ort, der zwar den besten Tee der Stadt macht, aber ein wahrer Geheimtipp ist. Deshalb ist das Café auch - im Gegensatz zu vielen anderen Sehenswürdigkeiten in unserer Gegend - nicht so überlaufen mit Touristen.
Heute allerdings wären mir auch tausend Touristen egal gewesen. Ich hätte jedes Dach über dem Kopf genommen. Verdrossen flüchtete ich unter das Vordach des Cafés und schüttelte mir den Regen von der Kapuze. Es schüttete wie aus Eimern. Man könnte fast denken, die Welt geht unter. Die Türglocke gab einen angenehmen und einladenden Klang von sich, als ich die Tür öffnete und eintrat. Die Tür war noch nicht einmal wieder zugefallen, da hatte ich den Regen schon vergessen und war dem Zauber des "Morgentaus" verfallen. Ich konnte nicht einmal sagen, was so besonders daran war. Es fühlte sich einfach vollkommen anders an als alle Cafés, die ich je gesehen hatte. Einladend. Warm. Gemütlich. Natürlich. Magisch.
Sandra kam mir entgegen und lächelte noch etwas breiter, als sie mich erkannte. Ich kam inzwischen seit fast vier Monaten jeden Samstag hierher und sie arbeitete oft am Wochenende, sodass wir uns mehr oder weniger gut kannten.
"Hallo Simon", begrüßte sie mich. "Wie läuft es auf der Arbeit?"
Ich lächelte zurück. "Ganz gut, wenn auch stressig. Wir fangen nächste Woche mit dem neuen Dreh an und es ist noch einiges vorzubereiten. Aber das ist nicht ungewöhnlich."
"Wie schön. Wieder ein Earl Grey und ein Käsekuchen?"
Ich nickte. "Ich sitze wieder an meinem Stammplatz."
"Gut. Ich bringe es dir gleich. Gib mir ein paar Minuten." Damit verschwand sie in Richtung Küche.
Ich hängte meinen nassen Mantel zum Trocknen an die Garderobe und machte mich auf den Weg zu meinem Stammplatz an einem Tisch im hinteren Teil, direkt neben dem Fenster. Ich hatte mich gerade gesetzt und das Buch hervorgeholt, das ich lesen wollte, als Sandra auch schon zurück kam. Sie stellte einen Teller mit Kuchen und zwei Tassen Tee vor mich. Fragend sah ich sie an.
"Mama Sita hat neue Ware bekommen und daraus Spezialtee gemischt. Jeder Gast bekommt heute einen." Sie zwinkerte mir verschwörerisch zu. "Und für Stammgäste ist er umsonst. Ich weiß, Kräutertee ist eigentlich nicht dein Geschmack, aber probier ihn ruhig mal. Glaub mir, er wird dir schmecken. Das ist wirklich ein besonderer Tee." Dann ging sie wieder.
Noch etwas verwirrt lehnte ich mich zurück, öffnete mein Buch, griff nach der Tasse und trank gedankenverloren einen Schluck. Es schmeckte wirklich gut. Und vollkommen anders, als ich erwartete hatte. Der Geschmack erinnerte mich an etwas, ohne dass ich benennen konnte, was es war. Ich nahm noch einen Schluck. Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus, das mit jeder Minute zunahm. Doch dann wurde es plötzlich immer heißer. Erschrocken riss ich die Augen auf, presste die Hände auf den Bauch und beugte mich nach vorn. Was war das? Hatte mich jemand vergiftet? Plötzlich war das Gefühl wieder verschwunden. Dafür verschwamm nun alles vor meinen Augen. Nur für einige wenige Sekunden, doch als ich wieder klar sehen konnte, war nichts mehr wie vorher.
Der Raum hatte sich vollkommen verändert. Plötzlich hingen überall Pflanzen von der Decke und Vögel flogen durch den Raum. In einer Ecke tummelten sich unzählige Schmetterlinge um riesige blutrote Blütenkelche. Aber am größten war die Veränderung an den Gästen. Manche saßen noch immer so da wie vorher und ließen sich von nichts aus der Ruhe bringen. Bei anderen war ich mir plötzlich nicht mehr sicher, ob sie Menschen waren. Eine Frau zwei Tische weiter trug riesige schneeweiße Flügel auf dem Rücken, während ein Mann weiter vorne einen Teufelsschwanz und kleine Hörner auf der Stirn hatte.
Ich riss die Augen auf und wich unbewusst einige Meter zurück. Was zur Hölle war hier nur los? Träumte ich? War ich eingeschlafen und das alles nur ein wirrer Traum. Versuchsweise kniff ich mich fest ins Bein. Nein, das tat ziemlich weh. Also doch Realität? Aber das war doch vollkommen unmöglich, oder?
"Du kannst es sehen, oder?", fragte plötzlich eine leise Stimme hinter mir. Erschrocken wirbelte ich so schnell herum, dass meine Gelenke knackten. Sandra stand hinter mir. Ihre Augen strahlten mir lila entgegen. Hatten sie schon immer diese Farbe gehabt?
"Du siehst es, oder?", sagte sie noch einmal. Langsam nickte ich, ließ sie dabei aber keine Sekunde aus den Augen.
"Sandra, was ist hier los?" Meine Stimme war ein heiseres Krächzen.
Sandra sah mich traurig an. "Der Kräutertee war magisch. Er kann das magische Potential einer Person erwecken und dafür sorgen, dass sie hinter den Schleier blicken kann und die Welt so sieht, wie sie wirklich ist. Ich habe ihn heute heimlich ausgetauscht in der Hoffnung, dass irgendjemand hierher kommt, der dieses Potenzial in sich trägt."
Was sie gesagt hatte, sickerte nur langsam zu mir durch und ergab für mich überhaupt keinen Sinn. Trotzdem nickte ich langsam. "Und was soll das heißen? Ist das alles hier etwa real? Du scheinst es ja auch sehen zu können, oder? Die Pflanzen und die Schmetterlinge und die Flügel und die Hörner und die Schwänze?"
Sandra nickte. "Ja, das tue ich. Ich bin eine Hexe, deshalb kann ich diese Seite der Welt sehen, seit meine Kräfte erwacht sind. Und du siehst es jetzt auch. Du siehst, dass nichts so ist, wie es scheint."
Mein Gehirn verweigerte mir immer noch die Arbeit. "Aber wenn das wirklich real ist, wenn das kein Traum ist, warum sehe ich das dann jetzt? Warum hast du mir diesen Tee gegeben? Warum hast du gehofft, dass du jemanden findest, der hinter den Schleier schauen kann? Was willst du von mir?"
Sandra sah sich verstohlen um, dann kam sie einen Schritt näher und senkte die Stimme noch weiter, sodass kaum mehr als ein Flüstern zu hören war. "Weil ich deine Hilfe brauche. Die ganze Welt könnte bald Kopf stehen und das darf nicht geschehen. Und ausgerechnet ich soll das verhindern. Aber das schaffe ich nicht allein. Ich brauche jemanden, dem ich vertrauen kann. Jemand, der sehen kann, was ich sehe. Jemand, der lernen kann, wie er sich zur Not verteidigt. Es gibt heute nicht mehr viele Menschen mit magischem Potential. Deshalb brauche ich deine Hilfe."
Ich hatte noch immer nicht alles verstanden und mir schwirrte der Kopf vor lauter neuen Eindrücken und Fragen. Eigentlich wollte ich nur raus in den Regen und wieder einen freien Kopf bekommen. Ich ahnte, dass ich etwas unheimlich Dummes tat, als ich meinem Bauchgefühl folgte.
"Ja, ich werde dir helfen."
Es ist Samstag Nachmittag um 3 Uhr. Teezeit. Und für Tee gibt es für mich keinen besseren Ort auf der Welt als das kleine Café "Morgentau" am Rande der Stadt. Es ist ein gemütlicher Ort, der zwar den besten Tee der Stadt macht, aber ein wahrer Geheimtipp ist. Deshalb ist das Café auch - im Gegensatz zu vielen anderen Sehenswürdigkeiten in unserer Gegend - nicht so überlaufen mit Touristen.
Heute allerdings wären mir auch tausend Touristen egal gewesen. Ich hätte jedes Dach über dem Kopf genommen. Verdrossen flüchtete ich unter das Vordach des Cafés und schüttelte mir den Regen von der Kapuze. Es schüttete wie aus Eimern. Man könnte fast denken, die Welt geht unter. Die Türglocke gab einen angenehmen und einladenden Klang von sich, als ich die Tür öffnete und eintrat. Die Tür war noch nicht einmal wieder zugefallen, da hatte ich den Regen schon vergessen und war dem Zauber des "Morgentaus" verfallen. Ich konnte nicht einmal sagen, was so besonders daran war. Es fühlte sich einfach vollkommen anders an als alle Cafés, die ich je gesehen hatte. Einladend. Warm. Gemütlich. Natürlich. Magisch.
Sandra kam mir entgegen und lächelte noch etwas breiter, als sie mich erkannte. Ich kam inzwischen seit fast vier Monaten jeden Samstag hierher und sie arbeitete oft am Wochenende, sodass wir uns mehr oder weniger gut kannten.
"Hallo Simon", begrüßte sie mich. "Wie läuft es auf der Arbeit?"
Ich lächelte zurück. "Ganz gut, wenn auch stressig. Wir fangen nächste Woche mit dem neuen Dreh an und es ist noch einiges vorzubereiten. Aber das ist nicht ungewöhnlich."
"Wie schön. Wieder ein Earl Grey und ein Käsekuchen?"
Ich nickte. "Ich sitze wieder an meinem Stammplatz."
"Gut. Ich bringe es dir gleich. Gib mir ein paar Minuten." Damit verschwand sie in Richtung Küche.
Ich hängte meinen nassen Mantel zum Trocknen an die Garderobe und machte mich auf den Weg zu meinem Stammplatz an einem Tisch im hinteren Teil, direkt neben dem Fenster. Ich hatte mich gerade gesetzt und das Buch hervorgeholt, das ich lesen wollte, als Sandra auch schon zurück kam. Sie stellte einen Teller mit Kuchen und zwei Tassen Tee vor mich. Fragend sah ich sie an.
"Mama Sita hat neue Ware bekommen und daraus Spezialtee gemischt. Jeder Gast bekommt heute einen." Sie zwinkerte mir verschwörerisch zu. "Und für Stammgäste ist er umsonst. Ich weiß, Kräutertee ist eigentlich nicht dein Geschmack, aber probier ihn ruhig mal. Glaub mir, er wird dir schmecken. Das ist wirklich ein besonderer Tee." Dann ging sie wieder.
Noch etwas verwirrt lehnte ich mich zurück, öffnete mein Buch, griff nach der Tasse und trank gedankenverloren einen Schluck. Es schmeckte wirklich gut. Und vollkommen anders, als ich erwartete hatte. Der Geschmack erinnerte mich an etwas, ohne dass ich benennen konnte, was es war. Ich nahm noch einen Schluck. Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus, das mit jeder Minute zunahm. Doch dann wurde es plötzlich immer heißer. Erschrocken riss ich die Augen auf, presste die Hände auf den Bauch und beugte mich nach vorn. Was war das? Hatte mich jemand vergiftet? Plötzlich war das Gefühl wieder verschwunden. Dafür verschwamm nun alles vor meinen Augen. Nur für einige wenige Sekunden, doch als ich wieder klar sehen konnte, war nichts mehr wie vorher.
Der Raum hatte sich vollkommen verändert. Plötzlich hingen überall Pflanzen von der Decke und Vögel flogen durch den Raum. In einer Ecke tummelten sich unzählige Schmetterlinge um riesige blutrote Blütenkelche. Aber am größten war die Veränderung an den Gästen. Manche saßen noch immer so da wie vorher und ließen sich von nichts aus der Ruhe bringen. Bei anderen war ich mir plötzlich nicht mehr sicher, ob sie Menschen waren. Eine Frau zwei Tische weiter trug riesige schneeweiße Flügel auf dem Rücken, während ein Mann weiter vorne einen Teufelsschwanz und kleine Hörner auf der Stirn hatte.
Ich riss die Augen auf und wich unbewusst einige Meter zurück. Was zur Hölle war hier nur los? Träumte ich? War ich eingeschlafen und das alles nur ein wirrer Traum. Versuchsweise kniff ich mich fest ins Bein. Nein, das tat ziemlich weh. Also doch Realität? Aber das war doch vollkommen unmöglich, oder?
"Du kannst es sehen, oder?", fragte plötzlich eine leise Stimme hinter mir. Erschrocken wirbelte ich so schnell herum, dass meine Gelenke knackten. Sandra stand hinter mir. Ihre Augen strahlten mir lila entgegen. Hatten sie schon immer diese Farbe gehabt?
"Du siehst es, oder?", sagte sie noch einmal. Langsam nickte ich, ließ sie dabei aber keine Sekunde aus den Augen.
"Sandra, was ist hier los?" Meine Stimme war ein heiseres Krächzen.
Sandra sah mich traurig an. "Der Kräutertee war magisch. Er kann das magische Potential einer Person erwecken und dafür sorgen, dass sie hinter den Schleier blicken kann und die Welt so sieht, wie sie wirklich ist. Ich habe ihn heute heimlich ausgetauscht in der Hoffnung, dass irgendjemand hierher kommt, der dieses Potenzial in sich trägt."
Was sie gesagt hatte, sickerte nur langsam zu mir durch und ergab für mich überhaupt keinen Sinn. Trotzdem nickte ich langsam. "Und was soll das heißen? Ist das alles hier etwa real? Du scheinst es ja auch sehen zu können, oder? Die Pflanzen und die Schmetterlinge und die Flügel und die Hörner und die Schwänze?"
Sandra nickte. "Ja, das tue ich. Ich bin eine Hexe, deshalb kann ich diese Seite der Welt sehen, seit meine Kräfte erwacht sind. Und du siehst es jetzt auch. Du siehst, dass nichts so ist, wie es scheint."
Mein Gehirn verweigerte mir immer noch die Arbeit. "Aber wenn das wirklich real ist, wenn das kein Traum ist, warum sehe ich das dann jetzt? Warum hast du mir diesen Tee gegeben? Warum hast du gehofft, dass du jemanden findest, der hinter den Schleier schauen kann? Was willst du von mir?"
Sandra sah sich verstohlen um, dann kam sie einen Schritt näher und senkte die Stimme noch weiter, sodass kaum mehr als ein Flüstern zu hören war. "Weil ich deine Hilfe brauche. Die ganze Welt könnte bald Kopf stehen und das darf nicht geschehen. Und ausgerechnet ich soll das verhindern. Aber das schaffe ich nicht allein. Ich brauche jemanden, dem ich vertrauen kann. Jemand, der sehen kann, was ich sehe. Jemand, der lernen kann, wie er sich zur Not verteidigt. Es gibt heute nicht mehr viele Menschen mit magischem Potential. Deshalb brauche ich deine Hilfe."
Ich hatte noch immer nicht alles verstanden und mir schwirrte der Kopf vor lauter neuen Eindrücken und Fragen. Eigentlich wollte ich nur raus in den Regen und wieder einen freien Kopf bekommen. Ich ahnte, dass ich etwas unheimlich Dummes tat, als ich meinem Bauchgefühl folgte.
"Ja, ich werde dir helfen."
Damit verabschiede ich mich für heute von euch. Schreibt mir gerne in die Kommentare, wie ihr meine kleine Geschichte findet. Ich bin offen für Kritik, nehme aber natürlich auch gerne Lob an. Hier geht es zu Mutterschiff bei "read books and fall in love". Bis zum nächsten Mal und vergesst nicht: Lest schön!
Eure Shannon
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