Dienstag, 14. Dezember 2021

Montagsfrage #69: Mehr als nur ein Buch



Braucht ein Buch heute mehr als ein klassisches Buchformat?

Die Frage kann man sich gerade jetzt im Moment wirklich stellen. Sonderausgaben, Signaturen, Farbschnitte, Bonuskapitel, Illustrationen, Wettbewerbe .... Aktionen, die Autoren aus Werbegründen für ihre Bücher unternehmen (müssen), gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Und versteht mich nicht falsch. Gerade über Signaturen freue ich mich sehr, von schicken Buchschnitten ganz zu schweigen. Aber ganz ehrlich? Es wird zu viel. Manche Menschen haben inzwischen die Grundeinstellung, eine Illustration muss es zwingend dazu geben. Wo kommen wir denn da hin? Klar freue ich mich über nette kleine Gimmicks. Aber das sollte doch keine Grundvoraussetzung sein, oder?
Der Buchmarkt nimmt, was Werbung betrifft, in meinen Augen gerade keine wirklich gute Entwicklung. Gesehen werden gefühlt nur die Bücher großer Verlage - außer kleine Verlage können wirklich sehr aktive Blogger für sich gewinnen, Pierre Petermichl und der Sternensand-Verlag sind da ein gutes Beispiel - im positiven Sinne. Und gerade die Bücher, die schon eine ziemlich breite Leserschaft gewonnen haben durch frühere Bücher der Autor/innen, bekommen die meiste Werbung. Ich mein, schaut euch mal die Werbeaktionen z.B. zu Kingsbridge von Ken Follett an oder zu Der Heimweg von Sebastian Fitzek. Nicht falsch verstehen, natürlich haben auch diese Bücher ihre Werbung und Leser mehr als verdient. Allerdings wird hier der Großteil des Werbebudgets verwendet, während andere Bücher des selben Verlages überhaupt keine Werbung bekommen. Und dann nicht weiter herausgebracht oder übersetzt werden, weil sich die ersten Bände nicht verkaufen - siehe Iskari, Die Feenjägerin oder Cat&Cole. Ach, fangen wir gar nicht erst an.
Da ist es nur natürlich, dass Autor/innen nach Möglichkeiten suchen, auf sich aufmerksam zu machen und ihre Verkaufszahlen zu steigern. Und zusätzliche Gimmicks, Sonderausgaben etc. haben sich da bewährt. Also hat irgendwann jeder damit angefangen. Bis es plötzlich gar kein Alleinstellungsmerkmal mehr war. Es ist ein Teufelskreis.
Um aber wieder auf die ursprüngliche Frage zurück zu kommen. Leider ja. Zumindest als kleine/r Autor/in bist du nahezu darauf angewiesen. Was wirklich schade ist. Denn am Ende geht es um das Buch und seine Geschichte. Ich würde gern sagen, dass für mich nur das Buch zählt, - und im Großen und Ganzen stimmt das auch - allerdings weiß ich auch, dass es einige Bücher gibt, über die ich ohne Bücherbüchse-Sonderausgabe oder Buchhandlug Graff-Signieraktion nie gestolpert wäre.

Ich glaube, ich habe meiner Frustration erst einmal genug Luft gemacht. Bitte seht es mir nach. Es ist in meinen Sozialen Medien ein durchaus heiß dikutiertes Thema. Was denkt ihr denn darüber? Braucht es heute mehr als nur das Buch? Schreibt es mir gerne in die Kommentare. Hier geht es zum Mutterschiff bei Lauter&Leise. Bis zum nächsten Mal und vergesst nicht: Lest schön!
Eure Shannon

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