10 Bücher, mit deren Geschichte dich emotional etwas verbindet
An dieser Stellemuss man natürlich erst einmal definieren, was man überhaupt mit der emotionalen Verbindung meint. Ich habe für mich beschlossen, dass ich hier zwei Arten von Büchern zeigen möchte: Einmal Bücher, deren Geschichten mich bewegt und nicht mehr losgelassen haben, sodass sie zu meinen Lieblingsbüchern gehören, zum anderen auch Bücher, mit denen ich konkrete (positive) Ereignisse und Einflüsse verbinde.
1. Eragon von Christopher Paolini
Gleich die erste Reihe gehört in beide oben genannten Kategorien. Eragon war das erste Jugendbuch, dass ich gelesen habe, und hat für mich den Übergang von Kinder- zu Jugendbüchern markiert ebenso wie meinen (gefühlten) Übergang von Kind zu Jugendlichem - auch, weil ich es in der fünften Klasse gelesen habe und somit als "Große" auf dem Gymnasium. Es war das erste Mal, dass ich komplett in einer Geschichte versunken bin. Das erste Mal, dass ich komplett mitgefiebert habe. Das erste Mal, dass ich unbedingt Teil der Geschichte werden wollte (ja, ich habe mir sehr lange gewünscht, eine Drachenreiterin zu sein. Wer hätte nicht gerne einen Drachen an der Seite?). Zum Teil ist meine Liebe zu Drachen bestimmt auch auf diese Reihe zurückzuführen, wenn auch nicht nur. Und genau wegen diesen Faktoren wird es auch immer eine Lieblingsreihe bleiben.
Ich bin mir heute ziemlich sicher, hätte ich Eragon zu einem anderen Zeitpunkt in die Hände bekommen, hätte es nicht so einen hohen Stellenwert, denn natürlich ist es nicht perfekt und ich kann verstehen, dass viele, vor allem, wenn sie es nicht im Jugendalter gelesen haben, berechtigte Kritikpunkte haben. Aber dieses Buch habe ich definitiv zum perfekten Zeitpunkt in die Hände bekommen.
Der Wind heulte durch die Nacht und trug einen Duft heran, der die Welt verändern sollte …
Als Eragon auf der Jagd einen glänzenden blauen Stein findet, ahnt er nicht, dass dieser Fund sein Leben verändern wird. Doch plötzlich rührt sich der Stein. Feine Risse zeichnen sich auf seiner Oberfläche ab – ein Drachenjunges entschlüpft der Schale und es beschert Eragon ein Vermächtnis, das älter ist als die Welt …
Über Nacht wird Eragon in eine schicksalhafte Welt voller Magie und Macht geworfen. Elfen, Zwerge und Monster bevölkern Alagaesia, dessen grenzenlos grausamer Herrscher das Volk unterjocht. Mit nichts als einem Schwert und den Ratschlägen seines Lehrmeisters stellt sich Eragon dem Kampf gegen das Böse. An seiner Seite Saphira, der blaue Drache.
Wird Eragon das Erbe der legendären Drachenreiter antreten können? Das Schicksal aller liegt in seiner Hand …
2. The Hate U Give von Angie Thomas
Hier wiederum ist der emotionale Bezug ein vollkommen anderer. Es ist vor allem das Thema und dessen Umsetzung, die mich emotional aufgewühlt hat. Vor allem auch, weil es leider immer noch so aktuell ist.
Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen...
3. Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren
Ronja Räubertochter ist das älteste Buch, das ich noch im Regal stehen habe. Es könnte sogar sein, dass es das erste Buch war, das ich alleine gelesen habe, aber da bin ich mir nicht mehr so sicher.
Märchenhaft und voller Fantasie - ein echtes Astrid Lindgren-Buch. In einem tiefen Wald hausen zwei Räuberbanden. Auf der einen Seite Mattis' Bande und auf der anderen Borka's. Konkurrenten waren sie schon immer. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass beide eines Tages Väter wurden. Mattis bekam eine Tochter und Borka einen Sohn. Erst als es Mattis gelingt, Borkas Sohn gefangen zu nehmen spitzt sich die Situation gefährlich zu. Aber da kommt seine Tochter Ronja auf eine ganz ungeheuerliche Idee, die sie um ein Haar die Liebe ihres Vaters gekostet hätte...
4. Die Stadt der Bücher und Das Labyrinth der Bücher von Walter Moers
Diese Reihe hat mich in der Oberstufe aus einer ziemlich langen Leseflaute geholt - und das ohne, dass ich die Reihe bis heute gelesen hätte. Damals hatte ich gefühlt einige Jahre nur noch Pflichtlektüre für den Unterricht gelesen. Bis ich mal wieder zum Stöbern in die Bibliothek ging und dann die Bücher durchgeblättert habe. Für die, die die Bücher nicht kennen: Sie sind innen mit wunderschönen Illustrationen verziert. Und diese Illustrationen haben wieder meine Lust am Lesen geweckt. Klingt seltsam, war aber wirklich so.
Können Bücher wirklich träumen? Bücher können alles ? sogar töten!
Der junge Dichter Hildegunst von Mythenmetz erbt ein makelloses Manuskript, dessen Geheimnis er ergründen möchte. Die Spur weist nach Buchhaim, der Stadt der Träumenden Bücher … Walter Moers entführt uns in das Zauberreich der Literatur, wo Bücher nicht nur spannend oder komisch sind, sondern auch in den Wahnsinn treiben oder sogar töten können. Nur wer bereit ist, derartige Risiken in Kauf zu nehmen, möge dem Autor folgen. Allen anderen wünschen wir ein gesundes, aber todlangweiliges Leben!
5. Die Seiten der Welt von Kai Meyer
Das ist eine der Welten, in die ich immer wieder zurückkehre und von der ich wohl nie loskommen werde. Es ist eine meiner absoluten Lieblingsgeschichten und auch eine der Hörbuchreihen, die ich am häufigsten gehört habe.
Furia Salamandra Faerfax lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Familie birgt eine unendliche Bibliothek. In ihren Tiefen ist Furia auf der Suche nach einem ganz besonderen Buch: ihrem Seelenbuch. Mit ihm will sie die Magie und die Macht der Worte entfesseln. Noch weiß sie nicht, in welch tödlicher Gefahr sie schwebt. Denn Furias Familie wird von mächtigen Feinden bedroht - und die trachten auch ihr nach dem Leben. Der Kampf gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher beginnt.
6. Die Grimm-Chroniken von Maya Shepard
Die Geschichte ist ohne jede Frage gut. Aber das besondere für mich ist, dass es die Grimm-Chroniken waren, die mich im Februar aus einer Leseflaute geholt haben bzw. den Auftakt zu meiner richtigen Vielleserei gaben.
Dieses Buch beginnt nicht mit Es war einmal, denn auf diese Weise fangen all die Lügen an, die Wilhelm und Jacob in die Welt gesetzt haben. Dies ist kein Märchen, sondern eine wahre Geschichte.
Es heißt, die Bösen werden bestraft und die Guten leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Das Leben ist aber nicht schwarz-weiß und gewiss nicht glücklich. Rot ist die Farbe, die über das Schicksal bestimmen wird.
Die Lüge ist oft nicht von der Wahrheit zu unterscheiden, am wenigsten, wenn die Wahrheit zu schrecklich ist, um sie glauben zu wollen.
7. Offene Se von Benjamin Myers
Das Buch hat sich entgegen meiner anfänglichen Erwartungen als in echtes Highlight entpuppt. Ich habe es ja auch schon öfter vorgestellt, ua. bei den Lesetipps für den Sommer. Es erzählt ruhig, hat dabei aber eine unheimlich schöne Atmosphäre.
Der junge Robert weiß schon früh, dass er wie alle Männer seiner Familie Bergarbeiter sein wird. Dabei ist ihm Enge ein Graus. Er liebt Natur und Bewegung, sehnt sich nach der Weite des Meeres. Daher beschließt er kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, sich zum Ort seiner Sehnsucht, der offenen See, aufzumachen. Fast am Ziel angekommen, lernt er eine ältere Frau kennen, die ihn auf eine Tasse Tee in ihr leicht heruntergekommenes Cottage einlädt. Eine Frau wie Dulcie hat er noch nie getroffen: unverheiratet, allein lebend, unkonventionell, mit sehr klaren und für ihn unerhörten Ansichten zu Ehe, Familie und Religion. Aus dem Nachmittag wird ein längerer Aufenthalt, und Robert lernt eine ihm vollkommen unbekannte Welt kennen. In den Gesprächen mit Dulcie wandelt sich sein von den Eltern geprägter Blick auf das Leben. Als Dank für ihre Großzügigkeit bietet er ihr seine Hilfe rund um das Cottage an. Doch als er eine wild wuchernde Hecke stutzen will, um den Blick auf das Meer freizulegen, verbietet sie das barsch. Ebenso ablehnend reagiert sie auf ein Manuskript mit Gedichten, das Robert findet. Gedichte, die Dulcie gewidmet sind, die sie aber auf keinen Fall lesen will.
8. Das Schicksal ist ein mieser Verräter von John Green
Die Geschichte an sich ist einfach unheimlich emotional. Ich weiß, es gibt viele, die mögen John Greens Schreibstil nicht, aber gerade bei diesem Buch mag ich ihn unheimlich gern.
„Krebsbücher sind doof“, sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Krebs hat. Sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und kann mit Selbsthilfegruppen nichts anfangen. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Gus trifft. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander - trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch. Ein tiefgründiges, emotionales und zugleich freches Jugendbuch über Krankheit, Liebe und Tod.
9. Lady Trents Memoiren von Marie Brennan
Hier hat mich vor allem die Mischung aus Drachen und Wissenschaft so in ihren Bann gezogen - Eine Mischung, die ich seitdem immer wieder suche, allerdings noch nicht wieder gefunden habe.
Lady Trent ist die herausragendste und erfolgreichste Drachenforscherin der Welt. Voller Detailreichtum, Humor und der Abgeklärtheit des Alters berichtet sie aus ihren jüngeren Tagen, da sie ein Mädchen war - vernarrt in Bücher und lernbegierig. Sie trotzte den erstickenden Konventionen ihrer Zeit und setzte ihren guten Ruf, ihre Zukunft und ihre zarte Haut aufs Spiel, um ihre wissenschaftliche Neugier zu befriedigen.
Nun endlich liegt die wahre Geschichte dieser beispiellosen Pionierin vor. In ihren eigenen Worten berichtet Lady Trent über ihre aufregende Expedition in die Berge von Vystrana, wo sie die erste von vielen historischen Entdeckungen machte, die sie und die Welt für immer verändern sollten.
10. Frauen und Bücher - Eine Leidenschaft mit Folgen von Stefan Bollmann
Dieses Buch ist nicht nur unheimlich informativ, sondern hat mich auch so ein bisschen im Deutschabitur gerettet.
Wussten Sie, dass Marilyn Monroe eine passionierte Leserin war und eines ihrer Lieblingsbücher der Ulysses von James Joyce? Dass der Studienabbrecher Friedrich Gottlieb Klopstock 1750 die Dichterlesung erfand, als er einer Schar junger Frauen seine Oden vortrug und dafür Küsse kassierte? Dass Jane Austen nur Frauen für voll nahm, die Romane lieben? Oder dass vor 150 Jahren Eugenie Marlitt, eine entlassene Vorleserin, zur ersten Bestsellerautorin der Welt aufstieg?
Diese und eine Fülle anderer Begebenheiten lässt Stefan Bollmann in einem unterhaltsam geschriebenen Panorama lebendig werden. Zugleich erzählt er eine überraschend andere Geschichte des Lesens, seiner Macht und Magie. Lesen kann Leben und Lieben verändern. Ein Buch für Frauen, die leidenschaftlich gern lesen – und aus dem Männer erfahren, was ihre Frauen meinen, wenn sie sagen: »Jetzt nicht! Ich lese!«
Damit verabschiede ich mich auch schon wieder von euch. Welche Bücher sind denn für euch besonders emotional? Und kennt ihr einige meiner gezeigten Bücher? Schreibt es mir gerne in die Kommentare. Hier geht es zum Mutterschiff bei Weltenwanderer. Bis zum nächsten Mal und vergesst nicht: Lest schön!
Eure Shannon
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