Montagsfrage #39: Social Media Blogs als Alterative

Sind Social Media Kanäle wie YouTube oder Instagram eine Alternative zum klassischen Buchblog oder hat das klassische Bloggen Zukunft?

Das ist eine wirklich interessante Frage, denn jede Plattform hat ihre Vor- und Nachteile. Ich persönlich betreibe aktiv diesen Blog und einen - zugegeben noch recht kleinen - Bookstagramaccount. Und Booktube schaue ich auch sehr gerne mal. Ich kenne also alle Formate, um die es heute gehen soll.

Die Frage ist doch, worauf man wert legt im Bezug auf den Austausch über Bücher und wo die Stärken und Schwächen der einzelnen Plattformen liegen.

Instagram lebt vor allem von Bildern und Hashtags und wenig von Texten. Und es gibt wirklich viele Accounts, die mit wunderschönen Bildern und interessantem Content aufwarten. Wer sich allerdings selbst nicht als besonders kreativ ansieht oder nicht wirklich viel von Bildbearbeitung versteht oder auch nicht täglich Zeit hat, etwas zu posten, hat schon mal deutlich schlechtere Karten, viele Menschen zu erreichen. Und darum geht es ja beim Bloggen auch. Viele Buchbesprechungen und Rezensionen leben davon, dass man viel zu sagen oder zu schreiben hat. Da Instagramposts in ihrer Länge begrenzt sind, ist natürlich auch der Platz, den man für eine Rezension hat, sehr begrenzt. Ich finde persönlich, Instagram ist gut, um neben dem eigentlichen Blog Bilder zu posten, kurze Posts bzw Auszüge zu veröffentlichen und vor allem mit anderen in Kontakt zu bleiben, sogar mehr als auf klassischen Blogs. Natürlich gibt es auch große Instagramaccounts, die nur auf Instagram posten, aber die meisten wirklich großen, die ich kenne, haben neben Instagram auch einen Blog im klassischen Format - so wie ich - oder einen Youtube-Kanal - oder sind Autoren.

Wobei ich dazusagen muss, dass ich für meinen Blog und Instagram inzwischen zwei vollkommen verschiedene Konzepte verfolge, die sich aufgrund verschiedener Aktionen, bei denen ich mitmache, ergeben haben und die sich meiner Meinung nach auch super ergänzen, denn auf Insta geht es inzwischen mehr um das Schreiben und hier um Bücher allgemein. Auch wenn bei Insta regelmäßig die Postbegrenzungen zu kurz sind und ich noch zwei, drei Kommentare zusätzlich brauche. Ironisch, dass es so rum ist, ich weiß. Hat sich einfach so ergeben.

Bei Youtube und klassischen Blogs sieht die ganze Sache schon wieder ganz anders aus, denn beide bieten auf jeden Fall die Länge, um sich alles von der Seele zu reden oder zu schreiben. Der große Unterschied ist einfach, dass einige lieber schreiben und andere sich gerne vor eine Kamera setzen. Und genauso ist es ja auch bei den Adressaten. Einige schauen lieber das Video, andere lesen lieber. Jeder hat einen anderen Geschmack und so wird auch für jeden Geschmack etwas angeboten. Und genau deshalb glaube ich auch nicht, dass das eine das andere ablösen könnte.

Zugegeben, ich sehe selbst, dass Booktube immer weiter an Beliebtheit gewinnt, und das ist definitiv nichts schlechtes. Wie gesagt, ich schaue es selbst sehr gerne. Ich hab sogar die Angewohnheit, das Unpacking meiner Buchboxen aufzunehmen, allerdings nur für mich und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, einfach, weil ich das Format sehr gerne mag. Youtube kommt allerdings für mich nicht in Frage, da ich aus verschiedenen Gründen, die ua. mit Mobbing zu tun haben, beschlossen habe, mich selbst öffentlich nicht zu zeigen. Zumindest nicht auf Social Media, weil man da infach viel zu schnell die Kontrolle verlieren kann. Denn bei den Vorzügen, die Videos und Instagramposts bieten, haben sie auch den Nachteil, dass sich sehr viel schneller irgendwelche Hater finden. Das habe ich auf klassischen Buchblogs so noch nicht erlebt.

Am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, was für ihn besser passt, aber ich denke nicht, dass klassische Buchblogs jemals ganz verschwinden werden. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass sich die meisten für eine Kombination aus einem Kurzbeitragformat z.B. Instagram und einen Langbeitragformat z.B. der klassische Buchblog entscheiden. Und das finde ich, ehrlich gesagt, auch ganz gut so.

Was für eine Meinung habt ihr zu dem Thema? Schreibt es mir gerne in die Kommentare. Hier geht es zum Mutterschiff bei Lauter&Leise. Bis zum nächsten Mal und vergesst nicht: Lest schön!
Eure Shannon