Sonntag, 10. Oktober 2021

Bloggerbrunch #1: Selfpublisher stellen Fragen, Leser antworten



Abwechselnd auf Instagram und ihren Blogs richten Tanja von "Der Duft von Büchern und Kaffee" und Leni von "Meine Welt voller Welten" immer wieder samstags den Bloggerbrunch aus:

"Sinn und Zweck dieser Veranstaltung ist es mit anderen Bloggern ins Gespräch zu kommen.
Wir wollen uns an diesem Tag über Themen austauschen, die uns beschäftigen und bestenfalls auch bestehende Probleme oder offene Fragen klären.
Jeder Bloggerbrunch wird ein neues Hauptthema erhalten über das wir mit euch quatschen wollen."

Ich habe es gestern leider nicht geschafft, deshalb möchte ich das Ganze gerne heute nachholen. Zumal es diesmal um Fragen ging, die Selfpublisher-Autoren schon immer gerne mal an Leser stellen wollten.

"Für den heutigen Bloggerbrunch haben sich Leni von „Meine Welt voller Welten“ und ich ein Thema überlegt, das uns besonders am Herz liegt. Wir wollen heute Selfpublishern die Möglichkeit geben ihre Fragen an uns Leser zu stellen. 
Gerade Autoren, die neu auf dem Markt sind, haben oft noch kein Netzwerk aufgebaut, das einen Erfahrungsaustausch ermöglicht. Sie müssen ihrer Intuition vertrauen oder auf Ratschläge von Freunden zurückgreifen. Viele Autoren sind wissbegierig. Sie möchten ihre Geschichten perfektionieren, Fehler ausräumen, sie sind neugierig auf das Feedback von außen. Diesen Autoren wollen wir unseren heutigen Bloggerbrunch widmen.
Wir haben drei Autor/innen gefragt, die bereits ein paar Werke veröffentlicht haben, welche Fragen sie gerne einmal von uns Lesern beantwortet haben würden. Herausgekommen ist eine kleine Liste. Leni und ich haben eine Auswahl getroffen und präsentieren euch heute fünf Fragen, die wir gerne mit euch beantworten wollen.
Wir hoffen den Autoren damit ein wenig weiterzuhelfen und zugleich einen interessanten Austausch herbeizuführen.
Es geht heute nicht darum Fragen „richtig“ zu beantworten. Heutiges Ziel des Bloggerbrunches ist es, Autoren und Leser zusammenzuführen, Anregungen zu geben und Denkansätze zu liefern. [...]
Die heutigen Fragen wurden gestellt von Derek K. Adler, Jaqueline Weichmann-Fuchs und Eva Maria Schwarz-Pretner."

14:00 Uhr: Wenn euch eine Geschichte interessiert, hattet ihr dann schon mal Interesse daran euch mit dem Autor auszutauschen? Und lernt ihr einen Autor lieber auf Facebook, Instagram oder über seine eigene Homepage kennen?

Ich tausche mich sehr gerne mit Autoren aus, vor allem von meinen Lieblingsbüchern. Zwar schaue ich dann auch auf Homepages, aber vor allem auf Instagram, finde ich, bekommt man einen super Einblick. Tatsächlich haben es schon Autoren, die sehr aktiv auf Instagram sind, geschafft, mich davon zu überzeugen, mir ihre Bücher genauer anzusehen, unter anderem Marie Grasshoff und Nina Mackay. Natürlich kann ich verstehen, dass es für Autoren ziemlich stressig werden kann, auf alle Nachrichten begeisterter Leser zu antworten, erfahrungsgemäß können sich daraus aber auch wirklich tolle Gespräche entwickeln.

14:30 Uhr: Was bewegt euch dazu, einen Roman von einem euch unbekannten Autor zu kaufen, und wie erfahrt ihr überhaupt von Debütromanen von Indie-Autoren?

Der Autorenname ist tatsächlich so ziemlich das Letzte, worauf ich bei der Buchwahl achte. Teilweise hatte ich es auch, dass ich ein Buch gekauft habe und erst hinterher beim Katalogisieren und Einräumen gemerkt, dass es ja ein mir bekannter Autor ist. Für mich muss der Klappentext überzeugen. Cover und Titel können mich zwar in soweit beeinflussen, ob ich ein Buch in die Hand nehme oder nicht, aber am Ende ist der Klappentext das Ah und Oh.
Von Indie-Autoren zu erfahren ist für mich hingegen nicht ganz so einfach. Ich bin klassischer Buchladen-Stöberer. Die meisten der Bücher, die auf meiner Wunschliste landen, habe ich zufällig im Laden gefunden. Das macht es für Indieautoren etwas schwierig, schließlich schaffen es leider die wenigsten meiner Erfahrung nach in den Buchladen. Die Selfpublisher, die bei mir im Regal und auf der Wunschliste stehen, habe ich auf zwei verschiedenen Wegen entdeckt: Zum einen wären da die Buchmessen. Ich bin nun mal ein Stöberer und da komme ich voll auf meine Kosten - und mit Selfpublishern in Kontakt. Auf der anderen Seite komme ich mit Büchern von Selfpublishern auch hin und wieder über Social Media in Kontakt, durch Vorstellungen und Präsentationen auf Blogs, Facebook oder Instagram.

15:00 Uhr: Wie teuer darf für euch ein Taschenbuch sein?

Das ist keine ganz so leichte Frage, denn wenn mich die Geschichte richtig interessiert, dann werde ich sie mir früher oder später holen, unabhängig vom Preis. Auch wenn ich gerade bei höherpreisigen Büchern nicht böse um Mängelexemplare bin. Wirklich wohl fühle ich mich in einem preislichen Rahmen bis 15€ für Taschenbücher, kaufe bei 18€ allerdings trotzdem noch - auch wenn ich vielleicht etwas länger überlege.

15:30 Uhr: Muss ein Bösewicht für euch immer richtig finster sein, oder findet ihr es interessant, wenn seine Beweggründe nachvollziehbar sind und er sogar sympathisch wirkt?

Um Gottes Willen, nein. Wenn der Bösewicht nur Böse um des Böse sein Willens ist, dann kann mir das ganz schnell die Lust aufs Buch verderben. Figuren müssen ausgearbeitet sein und ihre Gründe haben. Der Antagonist kann gerne ein richtig schön abgrundtiefes Arschloch sein, aber dann möchte ich bitte auch eine Erklärung geliefert bekommen, warum er so geworden ist - und sei es nur ein "Ihm macht Töten Spaß". Wobei, ein bisschen mehr sollte es schon sein.

16:00 Uhr: Was macht für euch ein gutes Buch aus? Lest ihr das Vorwort/Nachwort?

Da spielen viele Faktoren hinein. Meine wichtigsten Anhaltspunkte sind immer Weltenaufbau, Figuren, Logik, Spannung und Schreibweise. Das muss einfach stimmen, damit es ein halbwegs gutes Buch wird. Wirklich gut wird es für mich außerdem, wenn es irgendwie noch ein bisschen witzig geschrieben ist und ich auch mal überrascht werde, weil nicht alles vorhersehbar ist. Außerdem müssen mir die Figuren auf gewisse Weise sympathisch sein, müssen aber nicht nett sein. Sie können auch einen  wenig netten Charakter abzeichnen, wenn es zur Geschichte passt, aber sie müssen irgendeine Art von Verständnis und positiven Gefühl in mir auslösen. Die Figuren sind das Ah und Oh.
Ja, tatsächlich lese ich immer alles, auch Vorwort, Anhang und Nachwort.

Damit sind die Fragen auch schon wieder alle beantwortet. Ich hoffe, allen (angehenden) Autoren, die das hier lesen, helfen meine Antworten etwas weiter. Was wären denn eure Antworten auf die Fragen gewesen? Schreibt es mir gerne in die Kommentare. Bis zum nächsten Mal und vergesst nicht: Lest schön!
Eure Shannon


1 Kommentar:

  1. Hallo liebe Shannon,

    erst einmal möchte ich mich ganz herzlich bei dir bedanken, dass du am Bloggerbrunch teilgenommen und deine Antworten mit uns geteilt hast.

    Zur 14:00 Uhr Frage: Ich könnte mir auch vorstellen, dass es, gerade für berühmte Autor/innen, zeitlich nicht unbedingt machbar ist, auf jede Frage einzugegen oder mit jedem "Fan" ein tiefgehendes Gespräch zu führen. Ich sehe es aber genauso wie du: Man sollte solch Gespräche nicht nur aus der Perspektive sehen, dass sie Zeit kosten. Man baut dadurch ja auch eine Bindung zum Leser auf (und umgekehrt) und ggf. kann man vielleicht sogar wertvolle Tipps mitnehmen.

    Zur 14:30 Uhr Antwort: Die Problematik, was die Titel von Selfpublisher angeht, kenne ich auch. Mir fehlt in dieser Hinsicht irgendwie noch eine gute Plattform, wo man so richtig schön Stöbern gehen kann. Interessant fand ich, dass du auf Buchmessen mit SP in Kontakt gekommen bist. Magst du verraten, wie du dort auf sie aufmerksam geworden bist? Gibt es dort eine bestimmte Ecke oder einen Anlaufpunkt?

    Ich achte auch nicht unbedingt auf den Autorennamen. Es gibt allerdings ein paar Autoren, von denen muss ich jedes Buch lesen oder zumindest habe ich sie ganz besonders im Blick. Ein unbekannter Autor ist für mich aber absolut kein Grund das Buch gar nicht erst anzuschauen oder dem Titel mit Skepsis zu begegnen.

    Zur 15:00 Uhr Frage: Ich denke es kommt auch ein wenig auf die Aufmachung und die Anzahl der Seiten des Buches an. Wenn es sich um ein 200 Seiten Buch ohne nennenswerte besondere Aufmachung handelt, dann würde ich dafür vermutlich keine 18 Euro ausgeben. Da muss ich schon sehr begeistert vom Klappentext oder von der Leseprobe sein.

    Zur 15:30 Uhr Antwort:
    Das sehe ich ganz genauso. Die Beweggründe müssen schlüssig und nachvollziehbar sein. Das Töten macht ihm einfach nur Spaß würde mir hier auch nicht reichen. Da bräuchte ich eine Erklärung, durch die ich das Handeln nachvollziehen kann.

    Zur 16 Uhr Antwort: Die Figuren sind für mich auch sehr wichtig. Insbesondere der Protagonist. Ich muss ihn auch nicht unbedingt sympathisch finden, muss mich aber in ihn hineinfühlen bzw. auch mit ihm mitfühlen können.

    Das Nachwort und das Vorwort lese ich auch sehr gerne. Reine Danksagungen überfliege ich. Oft erfährt man gerade hier noch einiges interessantes über den Autor. Was ihn zu der Geschichte bewogen hat, wie er recherchiert hat, was ihn beschäftigt. Das finde ich immer sehr spannend zu lesen.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    AntwortenLöschen