Sonntag, 21. Juli 2024

Top Ten Thursday #167: Klassiker

Zeige uns deine 10 liebsten Klassiker oder jene, die du gerne noch lesen möchtest

Dieses Thema lädt geradezu dazu ein, es zweigeteilt anzugehen und zu beiden Punkten Bücher herauszusuchen. Also machen wir es genau so: Die ersten fünf Bücher haben mir sehr gut gefallen, die anderen fünf interessieren mich, habe ich aber noch nicht gelesen. Ich lese ganz gerne mal Klassiker, wenn auch eher selten, habe also ein bisschen Auswahl zu Hause, auch wenn es bei Weitem nicht mein Lieblingsgenre ist.

1. Fahrenheit 451 von Ray Bradbury


451 Grad Fahrenheit, 232 Grad Celsius: die Temperatur, bei der Bücherpapier Feuer fängt und verbrennt … In der Zukunft ist das Lesen von Büchern streng verboten, und es ist die Aufgabe der Feuerwehr, Bücher aufzustöbern und zu verbrennen. Pflichtgetreu versieht Feuerwehrmann Guy Montag seinen Dienst. Doch als er die junge Clarisse kennenlernt, ändert sich seine Einstellung, und er begeht eine folgenschwere Tat: Er liest ein Buch.





2. Deutschland. Ein Wintermärchen von Heinrich Heine


"Deutschland. Ein Wintermärchen" ist das literarische Ergebnis einer Deutschlandreise Heinrich Heines im Jahre 1843. Als "Fremder", der Deutschland bereits 1931 verlassen hatte, da die Heimat ihm als Schriftsteller und promoviertem Juristen keine beruflichen Entfaltungsmöglich-keiten bot, kehrt er für einige Wochen zurück, um seine Mutter und seinen Hamburger Verleger Campe zu treffen. Aus der Distanz betrachtet er das erstarrte Deutschland der Restaurationszeit und übt harsche Kritik an den gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Verhältnissen. Heines "Reisebild", wie er es selbst nannte, ist nur auf den ersten Blick eine reine Reisebeschreibung mit den Stationen Aachen, Köln, Teutoburger Wald, Minden, Hannover und Hamburg - es ist Satire, entstanden unmittelbar nach der Rückkehr ins französische Exil. Als das Werk 1844 erschien, sah Heine sich massiv den Angriffen der Presse ausgesetzt, es wurde verboten und zensiert. Noch im selben Jahr wurde es aber ungekürzt in der von Karl Marx herausgegebenen Pariser sozialrevolutionären Schrift "Vorwärts" abgedruckt."Deutschland. Ein Wintermärchen" zeigt die Sicht des Emigranten Heine, der, obwohl er am Deutschland der damaligen Zeit radikale politische Kritik übt, sich gleichwohl diesem noch verbunden fühlt und eine Umkehr herbeiwünscht: "Pflanzt die schwarzrotgoldne Fahne auf die Höhe des deutschen Gedankens, macht sie zur Standarte des freien Menschtums, und ich will mein bestes Herzblut für sie hingeben. Beruhigt euch, ich liebe das Vaterland ebenso sehr wie ihr" (aus Heines Vorwort).Heines satirisches Versepos bildet den Höhepunkt seines Werks und nimmt in der Dichtung des 19. Jahrhunderts eine besondere Stellung ein.

3. 1984 von George Orwell


Big Brother is watching you.
»Freiheit bedeutet die Freiheit, zu sagen, dass zwei und zwei vier ist. Gilt dies, ergibt sich alles übrige von selbst.«
Der Klassiker über einen allmächtigen Überwachungsstaat ist und bleibt beklemmend aktuell: Mit 1984 schuf George Orwell eines der einflussreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts. Orwells Roman über die Zerstörung des Menschen durch eine perfekte Staatsmaschinerie ist längst zu einer scheinbar nicht mehr erklärungsbedürftigen Metapher für totalitäre Verhältnisse geworden. Sein literarischer Erfolg verdankt sich einem beklemmenden Wirklichkeitsbezug, dem auch der Leser von heute sich nicht entziehen kann. Ereignisse, die Anlass geben, auf die Relevanz dieses Klassikers hinzuweisen, gibt es zahlreiche: Edward Snowdens NSA-Enthüllungen, Donald Trumps Umgang mit Fakten, Putins Russland oder die Gier der Tech-Konzerne nach User-Daten. Auch im 21. Jahrhundert ist die Lektüre dieses Romans drängender denn je.

4. Hamlet von William Shakespeare


"Hamlet" ist das meistgespielte Stück Shakespeares und Hamlet ist Shakespeares berühmteste Figur. Als vor rund 250 Jahren die Shakespeare-Begeisterung in Deutschland um sich griff, gehörte auch ein sogenanntes ›Hamlet-Erlebnis‹, nämlich die Identifikation mit dem melancholischen Dänenprinzen, zu den Reaktionen auf Shakespeares Stücke. Die menschliche Psyche und ihre Widersprüchlichkeiten sowie die Reflexion über Ich, Fiktion und Welt stehen in diesem Stück auf dem Prüfstand, und nicht umsonst hat der berühmteste Monolog der Theatergeschichte in diesem Stück seinen Platz: "To be or not to be, that is the question" / "Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage".
Gertrude, die Witwe des Königs von Dänemark, hat dessen Bruder Claudius geheiratet, der nun König ist. Gertrudes Sohn, der wie sein verstorbener Vater Hamlet heißt, hat eine Erscheinung seines toten Vaters, der ihm erklärt, von seinem Bruder Claudius getötet worden zu sein. Hamlet will Rache nehmen, der Gertrude und Claudius zum Opfer fallen, aber auch die von ihm geliebte Ophelia, Tochter des Oberkämmerers Polonius. Schließlich wird Hamlet von Ophelias Bruder Laertes getötet.

5. Black Beauty von Anna Sewell


Nach einer behüteten Jugend führt der schwarze, stattliche Hengst Black Beauty in der liebevollen Umgebung eines Gutshofs das Leben eines Reit- und Kutschpferdes. Eines Tages jedoch muss sein Besitzer ihn aus Geldnot verkaufen und Black Beauty gerät in die Fänge skrupelloser und egoistischer Menschen. Ein Ende seiner grausamen Leidenszeit scheint schon nicht mehr in Sicht, da nimmt ein kleiner Junge sich seiner an und sein Leben eine Wende. Mit ihrem aufrüttelnden Tierroman »Black Beauty« schuf die englische Schriftstellerin Anna Sewell 1877 das große Vorbild aller modernen Pferdegeschichten – ein Muss!


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6. Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque


Die Geschichte des neunzehnjährigen Paul Bäumer, der als ahnungsloser Kriegsfreiwilliger von der Schulbank an die Front kommt, ist inzwischen Allgemeingut. Auch bei der erneuten Lektüre ist der Eindruck jedoch wieder erschütternd: Wie Bäumer statt der erhofften Kriegsbegeisterung und eines kurzen Abenteuers die ganze Brutalität des Gemetzels und das sinnlose Sterben seiner Kameraden erlebt, ist anrührend und empörend.





7. Die Jungfrau von Orleans von Friedrich Schiller


Zu Zeiten des Hundertjährigen Krieges vernimmt das Bauernmädchen Johanna den Ruf Gottes: Dazu ausersehen, der irdischen Liebe abzuschwören und das kurz vor der Niederlage stehende Frankreich zum Sieg gegen die Engländer zu führen, macht sie sich aus der idyllischen Provinz auf den Weg an den Hof des Königs. Mit dem Segen der Kirche zieht sie fortan an der Spitze des Heers Karls VII. gegen den verhassten Feind und eilt von Sieg zu Sieg - bis sie auf dem Schlachtfeld dem englischen Feldherrn Lionel begegnet....



8. Macbeth von William Shakespeare


Shakespeares letzte seiner vier grossen Tragödien zeigt uns den schottischen Herrscher Macbeth, der, um den Thron zu besteigen, auch vor Mord nicht zurückschreckt. Doch mit seinem mörderischen Ehrgeiz richtet er sich und Lady Macbeth zugrunde. Sein schlechtes Gewissen lässt ihn nicht mehr zur Ruhe kommen, und erst der Untergang der beiden lässt Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu. Shakespeares "Macbeth" ist ein bewegendes Drama über die unbegreifliche Irrationalität menschlichen Handelns, das aufgrund seiner zeitlosen Thematik bis heute oft aufgeführt und vielfach bearbeitet und aktualisiert wurde.


9. Sherlock Holmes – Gesammelte Werke von Arthur Conan Doyle


Sherlock Holmes, das ist der Inbegriff des Detektivs in der Literatur. Und das ist ein Universum aus mehreren Romanen und Dutzenden Erzählungen, an dem Arthur Conan Doyle sein Leben lang geschrieben hat. Mit Scharfsinn und Kombinationsgabe lösen Sherlock Holmes und sein Freund Dr. Watson jeden noch so vertrackten Fall, ob es um den Hund der Baskervilles geht oder das getupfte Band. Keine Romanfigur wurde häufiger zum Leinwandhelden als der Mann aus der Londoner Baker Street. Genießen Sie das Original in seiner ganzen Pracht in dieser außergewöhnlich umfangreichen Sammlung. Neben den Erzählungen hat Doyle auch vier Holmes-Romane veröffentlicht, die in der Sammlung 'Sherlock Holmes - Die Romane' zu finden sind.

10. Die Leiden des jungen Werther von Johann Wolfgang von Goethe


Anfang Februar 1774 begann Goethe mit der Niederschrift des "Werther". Bereits im April schloss er die Arbeit daran ab und schrieb darüber am 26. April 1774 an Lavater: "Du wirst großen Teil nehmen an den Leiden des lieben Jungen, den ich darstelle. Wir gingen nebeneinander an die sechs Jahre, ohne uns zu nähern. Und nun hab' ich seiner Geschichte meine Empfindungen geliehen, und so macht's ein wunderbares Ganzes." Wie bahnbrechend Goethes Roman zu seiner Zeit war, wird uns beim Lesen von "Die Leiden des jungen Werther" kaum bewusst. Hier werden "lebendige Bilder aus dem bürgerlichen Leben mit der Geschichte einer Seele verbunden" (E. Trunz), was gegenüber den vorangegangenen Briefromanen (Rousseau) neu ist, zudem haben wir es hier nur mit einem Briefschreiber zu tun. Durch den "Werther" ist der neuzeitliche deutsche Roman eigentlich erst geschaffen.

Damit verabschiede ich mich auch schon wieder von euch. Welche der gezeigten Bücher kennt ihr? Welche würdet ihr für dieses Thema wählen? Schreibt es mir gerne in die Kommentare. Hier geht es zum Mutterschiff bei Weltenwanderer. Bis zum nächsten Mal und vergesst nicht: Lest schön!
Eure Shannon

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