Montag, 27. September 2021

Montagsfrage #60: Autoren zweifelhafter Auffassungen



Wie gehst du damit um, wenn sich herausstellt, dass ein Autor, dessen Bücher du sehr schätzt, Auffassungen äußert, mit denen du nicht übereinstimmst?


Das Thema wurde ja in den Sozialen Medien groß diskutiert, nachdem Joanne K. Rowlings zweifelhafte Ansichten über die Transgemeinschaft an die Öffentlichkeit kamen. Ich weiß, dass viele der Meinung sind, man müsse Autoren und ihre Bücher trennen. Und in gewisser Weise stimme ich da auch zu. Denn viele Bücher, die heute hoch gelobt werden, haben Autoren, die nach damaligen Verhältnissen normale Ansichten, nach heutigen Verhältnissen allerdings absolut verwerfliche Ansichten haben, so z.B. H.P. Lovecraft. Oder aber Bücher, die absolut wichtige Themen behandeln. In soweit muss man trennen können, da stimme ich zu.
Auf der anderen Seite hingegen fließt immer auch ein Teil des Autors in das Buch. Zumindest in Ansätzen werden sich seine Ansichten wiederfinden. Und man sollte auch nicht vergessen, dass jedes neu gekaufte Buch und jedes Merchteil dem Autor Geld einspielt (vorausgesetzt, wir reden von noch lebenden Autoren).
Natürlich muss man auch differenzieren, um was für Auffassungen es sich handelt. In manchen Punkten ist man einfach unterschiedlicher Meinung und das ist doch auch gut so. Wir leben schließlich in einer Demokratie und unsere Kultur lebt von (zivilisiert geführten) Diskussionen. Für mich ist es beispielsweise allerdings ein No-Go, wenn man Rassismus, Homophobie, Transfeindlichkeit und dergleichen verteidigt oder ausübt. Geschweige denn schwere Straftaten wie Mord, Vergewaltigung oder Kindesmisshandlung. Und in solchen Fällen habe ich keinerlei Schuldgefühle, die Autoren insoweit zu sabotieren, dass ich mir ihre Bücher nicht mehr neu kaufe und über sie und ihre Bücher auf meinem Blog nicht mehr berichte. Die Bücher bleiben - so sie mir gefallen haben - Teil meines Bücherregals und sollte ich die Bücher noch nicht haben und trotzdem lesen wollen, werde ich sie mir über Wege besorgen, die dem Auto nicht zugute kommen, also gebraucht oder als Mängelexemplare.

Das Ganze ist ja wirklich ein heißdiskutiertes Thema. Deshalb würden mich eure Ansichten und Gedanken dazu brennend interessieren. Schreibt sie mir also gerne in die Kommentare. Hier geht es zum Mutterschiff bei Lauter&Leise. Bis zum nächsten Mal und vergesst nicht: Lest schön!
Eure Shannon

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