Dienstag, 14. Dezember 2021

Montagsfrage #65: Der Tod ist nicht das Ende



Sollten unfertige Manuskripte posthum veröffentlicht werden dürfen?


Das kommt, denke ich, ganz darauf an. Ich glaube, das einzige veröffentlichte unfertige Manuskript, das ich kenne, ist Woyzeck von Georg Büchner. Wobei Woyzeck bei mir ja nicht gerade auf Gegenliebe gestoßen ist... Heutzutage ist es ja eher üblich, dass ein Verwandter oder Freund, der den/die Autor/in sehr gut kennt, das Manuskript zu Ende schreibt. So wie die Geschichten aus Mittelerde, die von J.R.R Tolkiens Sohn Christopher veröffentlicht werden, oder der Abschluss von Lucinda Rileys Sieben Schwestern-Reihe, die in Absprache mit ihr von ihrem Sohn beendet wird. Und ganz ehrlich, wenn die Leute genau wissen, was sie tun und was der Autor/die Autorin wollte, dann ist das meiner Ansicht nach vollkommen okay und kann wirklich gut werden. 
Aber wirklich unvollendete Manuskripte? Ich meine, gut, die wird ja jeder irgendwo in seiner Schublade versteckt haben und ganz ehrlich, wenn irgendwann jemand auf die Idee kommen sollte, sich meine Geschichtenanfänge von vor 10/15 Jahren anzuschauen, könnte das echt weird werden.
Am Ende sehe ich es ganz ähnlich wie Antonia. Wenn der Autor/die Autorin explizite Wünsche geäußert hat, was mit ihren/seinen unvollendeten Werken geschehen soll, dann sollte man sich da auch definitiv daran halten. Und bei Unklarheiten, was damit Geschenk soll - tja, das muss wohl im Einzelfall entschieden werden. 
Wobei, seien wir mal ehrlich, sollte zufällig in Zukunft noch irgendwo ein unvollendetes Manuskript von wirklich großen und beliebten Autor/innen auftauchen (J.R.R Tolkien z.B. oder H.P. Lovecraft), wird wahrscheinlich niemand lange nachfragen, ob das veröffentlicht werden sollte. 

Wie seht ihr das? Schreibt es mir gerne in die Kommentare. Hier geht es zum Mutterschiff bei Lauter & Leise. Bis zum nächsten Mal und vergesst nicht: Lest schön!
Eure Shannon

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