Tabuthemen der Literatur?
Das ist ein ziemlich weitgefasstes Thema finde ich, das gleich mehrere Fragen aufwirft. Gibt es Tabuthemen? Sollte es Tabuthemen geben? Sollte es für manche Autoren oder Leser Tabuthemen geben?
Generell muss ich sagen: Auch wenn heute noch einiges als Tabuthema betitelt wird, sollte es dabei eher darum gehen, dass diese Themen ein No-Go für unsere Gesellschaft sind/sein sollten als vielmehr darum, nicht darüber zu schreiben. Denn das Totschweigen ist und bleibt ein großes Problem. Es gibt einfach Dinge, da kann man es sich nicht erlauben, einfach wegzusehen - oder das Schreiben über sie zu verbieten.
Letzten Endes bleibt es dem Leser selbst überlassen, was er liest, aber er sollte doch wenigstens die Möglichkeit haben, sich bewusst dafür oder dagegen zu entscheiden, statt zum Nicht-lesen verdonnert zu sein, weil es einfach keine Bücher über das Thema gibt. Bücher wie "Wüstenblume", "Ein wenig Leben" oder "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten".
Natürlich sollte man auch bedenken, dass nicht jeder Leser über jedes Thema lesen kann zugunsten seiner psychischen Gesundheit. Triggerwarnungen gibt es nicht zum Spaß, auch wenn es hier scheinbar großes Diskussionspotential gibt. Gerade Schilderungen zu lesen, die eigene Erinnerungen und Traumata wecken, sollte man lassen, da kann das Thema noch so wichtig und das Buch noch so gut sein.
Auf der anderen Seite ist es allerdings auch entscheidend, wie über Tabuthemen geschrieben wird. Ein sensibler Ansatz oder vielleicht auch eine sehr neutrale, nicht wertende Schreibweise sind, denke ich, hier angebracht. Es geht schließlich darum, den Lesern die Augen zu öffnen und ihnen Platz zum Nachdenken zu lassen. Was gar nicht geht, sind Verherrlichungen von Rassismus, Homofeindlichkeit oder grausamen Gewalttaten.
Wie denkt ihr darüber? Schreibt es mir gerne in die Kommentare. Hier geht es zum Mutterschiff bei Lauter & Leise. Bis zum nächsten Mal und vergesst nicht: Lest schön!
Eure Shannon
Eure Shannon
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